In den letzten Jahren stellten Unternehmen vermehrt fest, dass die organische Reichweite in den sozialen Medien immer geringer wurde. Facebook arbeitet scheinbar ständig an seinem Algorithmus mit der Folge, dass viele gute Beiträge von Kollegen oder möglichen Kunden gar nicht gesehen werden. So bleibt den Seitenbetreibern gar keine andere Wahl, als kostenpflichtig Facebook Werbeanzeigen zu schalten. Zum Mehraufwand, eine Social Media Kampagne zu starten, kommen also noch Kosten hinzu, die vor Jahren auf Facebook keine Rolle spielten.
Aber wir haben zwei gute Nachrichten für dich:
- Eine Werbeanzeige erstellen, ist auf Facebook ganz einfach und dauert nur ein paar Minuten.
- Die Kosten für Werbung auf Facebook sind relativ gering und werden per Klick abgerechnet. Du bezahlst also nur, wenn sich wirklich jemand für dein Angebot interessiert.
Wie hoch sind die Kosten von Facebook Werbung?
Inhaltsverzeichnis
Im Gegensatz zu Inseraten, die man in Zeitungen, Magazinen oder auf Webseiten zu einem Fixpreis veröffentlichen kann, bestimmst auf Facebook du allein, wie viel du ausgeben möchtest.
Das ist natürlich eine gute Sache. Trotzdem kannst du buchstäblich Geld zum Fenster hinauswerfen, wenn du deine Social Media Kampagne nicht sorgfältig planst. Die Kosten der Facebook Werbung werden nach Klicks berechnet.
Kurz erklärt funktioniert diese Werbestrategie so: Du legst das Budget fest, welches du ausgeben kannst oder möchtest, definierst die Zielgruppe und Laufzeit, legst Text und Bild der Werbeanzeige fest und veröffentlichst sie.
Facebook überprüft jede Kampagne um sicherzugehen, dass sie den allgemeinen Richtlinien entspricht und schaltet sie schnellstmöglich frei. Nun arbeitet deine Werbeanzeige für dich.
Kostenbeispiel
Nehmen wir einmal an, du hast ein Unternehmen, das Teppiche verkauft. Auf deiner Facebook Fanseite stellst du regelmäßig neue Modelle vor und teilst Beiträge aus deinem Blog, der über Geschichte, Material, Herstellung etc. von Teppichen informiert.
Einen dieser Beiträge möchtest du nun mit einer Facebook Kampagne bewerben, um damit eine enorme Reichweite und entsprechend viel Aufmerksamkeit für dein Unternehmen zu erreichen.
Dazu klickst du zuerst auf „Beitrag bewerben“ und dann scrollst du ein wenig nach unten. Dort findest du „Budget und Laufzeit“. Wie leicht zu erkennen ist, bestimmen beide Faktoren, wie viele Personen du pro Tag mit dieser Werbekampagne auf Facebook erreichen kannst. Nehmen wir als Beispiel an, du hast ein Budget von 1000 Euro zur Verfügung, dann gibst du diese Summe ein.
Im nächsten Schritt legst du fest, wie lange deine Kampagne laufen soll. Sofort siehst du, wie viele Personen deine Werbung angezeigt bekommen:
Bei 1000 Euro und einer Laufzeit von nur einem Tag und einer allgemein gehaltenen Zielgruppe werden geschätzt 56.000 bis 290.000 Menschen erreicht. Bei einer Laufzeit von einer Woche wären es täglich etwa 11.000 bis 66.000, bei zwei Wochen pro Tag 9.600 bis 36.000 und so weiter. Diese Zahlen sind allgemeine Schätzwerte von Facebook und variieren je nach Zielgruppe und Thema der Anzeige.
Im angegebenen Beispiel kostet die Facebook Werbung, wenn du sie zwei Wochen lang schaltest, täglich im Durchschnitt 71,42 Euro.
Bist du unsicher, kannst du das ganze Prinzip zuerst einmal testen, indem du nur einen kleinen Betrag investierst.
Die richtige Zielgruppe für Facebook Kampagnen definieren
Derzeit zählt Facebook 2 Milliarden Nutzer, davon sind 1.3 Milliarden täglich aktiv. Wäre es nicht möglich, eine Zielgruppe für eine Social Media Kampagne zu definieren, dürfte diese keinerlei Erfolg bringen.
Glücklicherweise hat Facebook diesbezüglich vorgesorgt und bietet diverse nützliche und sinnvolle Auswahlmöglichkeiten:
- Als erstes gilt es, festzulegen, wie man sich mit anderen Personen verbinden möchte. Dazu gibt es im Anzeigen-Manager bei Facebook verschiedene Ziele. Du legst Wert auf Interaktionen? Dann setzt Facebook User ein als Zielgruppe, die möglicherweise den beworbenen Betrag kommentieren oder teilen werden. Vielleicht ist es dir auch wichtig, dass mögliche Kunden zuerst einmal mit dir kommunizieren, also chatten oder eine Nachricht senden. Klicke also, bevor du zur nächsten Auswahlmöglichkeit weitergehst, die gewünschte Zielgruppe an.
- Nun wird die festgelegte Zielgruppe noch weiter eingeschränkt: Möchtest du Männer oder Frauen oder beide Geschlechter erreichen und welche Altersgruppe sollten diese haben? Bleiben wir beim Beispiel mit den Teppichen – dort werden Teenager und junge Erwachsene eher nicht interessiert sein. Hier empfiehlt es sich das relevante Mindestalter für deine Facebook Werbung auf 30 Jahre festzulegen. Das Maximalalter ist automatisch auf 65 Jahre und aufwärts gesetzt und würde in diesem Fall gut passen. Spricht dein Produkt eher eine jüngere Generation an, passt du das Alter einfach entsprechend an.
- Der nächste Punkt dreht sich um den Wohnort deiner potentiellen Kundschaft. Lieferst du die Teppiche auch ins Ausland? Wenn nicht, dann solltest du unbedingt von vornherein Deutschland festlegen. Ob du einzelne Bundesländer oder Ortschaften bevorzugst, kannst Du ebenfalls bestimmen.
- Vielleicht betreibst du eine weitere Seite und wünschst, dass die Follower von dieser ebenfalls von deinem Angebot erfahren? Klickst du bei dieser Auswahl nichts an, wird die Werbung allgemein unter Facebook Usern, die in den vorher festgelegten Rahmen passen, angezeigt.
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Tipps für Facebook Werbung
Auch wenn du deine Zielgruppe passend festlegst und dir ein relativ hohes Budget für Social Media Kampagnen zur Verfügung steht, gibt es immer noch einige weitere Punkte, um deine Facebook-Anzeigen zu optimieren.
Facebook bietet verschiedene Buttons für einen Call-to-Action an. Nutzt du diese nicht oder setzt du den falschen Link ein, könntest du wichtige Kunden verpassen. Dienstleister könnten zum Beispiel den Button „Jetzt buchen“ aktivieren. Oder, bleiben wir bei dem Teppichhandel, dann macht der Aufruf „Jetzt einkaufen“ Sinn.
Facebook User werden tagtäglich mit Informationen regelrecht überflutet. So ist es gut möglich, dass deine Werbung untergeht.
Es sei denn, du machst mit einem knackigen Text auf dich aufmerksam. Nun bist du wahrscheinlich kein Werbetexter und es fällt dir nicht so leicht, mit wenigen Worten die Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen.
Die folgenden Beispielsätze kannst du für deine Zwecke abändern:
- Lust auf Veränderung? Teppiche bringen frischen Wind in dein Zuhause.
- Orientteppiche: Wie ein Märchen aus 1001 Nacht.
- Qualitiätsteppiche – beinahe unverwüstlich.
- So wird Ihr Zuhause noch gemütlicher.
Bilder spielen allgemein im Internet eine grosse Rolle. Ein Foto springt den Nutzern sofort ins Auge, noch bevor die dazugehörende Textbotschaft gelesen wurde – das allerdings nur, wenn es das richtige Bild ist.
So testest Du Deine Facebook Werbeanzeigen
Bist du dir unsicher, welches du verwenden sollst, gibt es eine einfach Möglichkeit, die Reichweite zu testen: Lade für einen Testzeitraum von mind. 2 Tagen deine Werbebotschaft mit verschiedenen Fotos hoch und schaue, welche die meisten Klicks oder die beste Konversation-Rate erzielt. Für künftige Facebook Kampagnen kannst du dann ähnliche Bilder erstellen.
Behalte das Verhalten deiner Zielgruppe im Blick und stimme deine Anzeigen darauf ab. Der Werbeanzeigenmanager gibt eine Auswahl vor, die ganz einfach angeklickt wird. Die Zielgruppe kannst Du damit zum Beispiel nach Nutzern von Mobilgeräten, digitalen Aktivitäten oder Reisen auswählen.
Anzeigen stoppen oder weiterlaufen lassen – diese Frage stellt sich häufig bei Social Media Kampagnen. Zu oft wird voreilig abgestellt, weil die Werbung scheinbar zu wenig Aufmerksamkeit bekommt.
Allgemein gilt die Faustregel, dass eine Facebook Anzeige erst dann zuverlässig ausgewertet werden kann, wenn sie mindestens 1000 User erreicht hat. Also besser nicht zu früh stoppen!
Es ist empfehlenswert, anfangs das Tagesbudget zu erhöhen und mit mindestens 10 Euro pro Tag zu starten. Dann erhält deine Kampagne eine hohe Reichweite, und liefert dir genügend Daten für die Auswertung.
Abhängig von deinem Angebot, wird deine Zielgruppe zu unterschiedlichen Zeiten besonders aktiv in den Sozialen Medien sein. Dies kannst du für eine größere Reichweite nutzen. Vor allem wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln im Berufsverkehr unterwegs ist, surft in dieser Zeit gerne am Handy.
Du siehst, eine Facebook Werbung ist schnell geschaltet und relativ preiswert. Sie bringt dir hochwertigen Traffic und wenn die Zielgruppe korrekt definiert ist, neue Kunden für deine Dienstleistung, dein Unternehmen oder deine Produkte.
Fehler, die du bei Facebook Kampagnen unbedingt vermeiden solltest
Weil Werbung auf Facebook schnell verfasst und veröffentlicht ist, machen sich einige Unternehmer zu wenig Gedanken. Die Kampagne wird gestartet und verbrennt viel Geld, ohne dass sie messbare Erfolge bringt.
Das sind die typischen Fehler, die für Misserfolge auf Facebook zuständig sind:
- Mache dir dein Kampagnenziel klar und erstelle die Anzeige genau darauf abgestimmt. Das heißt: Wer den falschen Kampagnentyp auswählt, wird kaum erreichen, was er möchte.
- Eine Anzeige genügt nicht! Probiere besser mehrere Varianten aus, teste, was besonders gut ankommt. Bringt eine Werbung zu wenig Erfolg, schalte sie ab und setze auf jene, die deine Zielgruppe besser erreicht.
- Informiere dich durch die Audience Insights über deine Zielgruppe. Viele Werbemaßnahmen bringen nicht den gewünschten Erfolgt, weil sie einfach nicht die richtigen Menschen ansprechen. Die Zielgruppenstatistik kannst du im Werbeanzeigenmanager beobachten.
- Du kennst Facebook Pixel nicht? Zur Optimierung deiner Kampagne sind diese eigentlich unverzichtbar. Es handelt sich dabei um ein cleveres Analysetool, mit dem du messen kannst, wie effektiv deine Werbung wirklich ist.
Erfahrungen mit Facebook Werbung
Wahrscheinlich interessiert dich, welche Erfahrungen andere Unternehmer mit der Schaltung von Facebook Werbung machen? Wenn du danach googelst, wirst du feststellen, dass diese sehr unterschiedlich sind.
Wir haben dir viele Möglichkeiten zur Optimierung einer Social Media Kampagne gezeigt und auch erklärt, welche Fehler zu vermeiden sind. Da nicht jeder sich an diese Empfehlungen hält, sind die Erfolge sehr unterschiedlich.
Während einige gute Kunden auf Facebook gewinnen, sprechen andere von rausgeworfenem Geld. Es lohnt sich also wirklich, eine Anzeige gründlich zu erstellen und diese nach dem Freischalten im Auge zu behalten.
Möchtest du Erfahrungen mit anderen Werbetreibenden austauschen, bieten sich verschiedene Facebook Gruppen dafür an. Wir haben uns bei der Recherche für diesen Beitrag ebenfalls umgehört und gemischte Feedbacks erhalten.
Diese fassen wir im Folgenden kurz zusammen:
- Einige User wagen sich gar nicht an bezahlte Werbung, da sie von Kollegen oder anderen Mitgliedern in Diskussionsgruppen kaum Positives zu dieser Form von Werbeanzeigen hörten.
- Dem widersprachen andere energisch. Das waren wahrscheinlich Unternehmer, die bei der Einrichtung einer Kampagne alle Punkte berücksichtigten und richtig ausführten.
- Einige Male kam die Empfehlung, Webinare zu besuchen. Das ist tatsächlich eine gute Möglichkeit, kostenlos Insidertipps zu erhalten.
- Viel diskutiert wird die Anzahl der Likes, die eine Fanpage vorzuweisen hat. Hier schummeln einige Geschäftsseitenbesitzer. In sogenannten Like-for-Like Gruppen kann man leicht an Likes für die eigene Seite kommen, wenn man im Gegenzug selbst fleißig (und meist wahllos) Likes verteilt. Die so gewonnenen Follower bringen aber kaum etwas, da sie mit grosser Wahrscheinlichkeit an deiner Dienstleistung oder deinem Produkt nicht interessiert sind.
- Wenn Freunde und Freunde von Freunden deine Fanpage liken (auf “Gefällt mir” drücken), kannst du deine Reichweite mit wirklich gutem Content erweitern.
- Von Likekauf wird allgemein abgeraten, denn auch dann erhältst du zwar viele neue Likes aber keine echten Follower oder gar neue Kunden.
Eine interessante Diskussion betraf die Sichtbarkeit der geschalteten Werbung. Der berechtigte Einwand, dass es wenig nützt, 5000 Impressionen vorweisen zu können, wenn aber nur ein Bruchteil die Werbung wirklich wahrnimmt, ist berechtigt. Hier wäre dann der Tipp, mit spannenden Fotos die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, angebracht.
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